Kennt ihr das auch? Ihr habt gerade Zeit und richtig viel Lust zu fotografieren, aber der Himmel zeigt sich grau in grau und die Lichtverhältnisse sind alles andere als optimal? Dann kann man entweder zu Hause bleiben und mal das Bildarchiv aufräumen, Indoor Aufnahmen machen, oder einfach trotzig sein - rausgehen und einfach mal ganz neue Wege gehen.
Fotografiert am Rheinufer in Düsseldorf, digital nachbearbeitet
Eigentlich liebe ich ja typische Schönwetter-Fotos mit mit satten Farben und klaren Kontrasten, aber ohne Sonnenschein wird das eben nix mit den Schönwetter-Fotos. Und da das schöne Wetter und mein persönlicher Zeitplan gelegentlich leider ein weinig auseinander driften, wollte ich einfach mal etwas Neues ausprobieren, um auch an grauen Tagen interessante Bilder zu machen.
Schwarz-Weiß Fotografie war meine erste Überlegung. Schwarz-Weiß Fotografien haben in ihrer kühlen Eleganz ja auch etwas, für meinen persönlichen Geschmack kommen Landschaftsaufnahmen in schwarz-weiß allerdings oft etwas zu kühl daher. Da mir aber gerade der Sinn nach Lanschaft stand, wollte ich mal mit wärmeren Tönen exerimentieren, nur es sollte eben diesmal nicht bunt sein, sondern Richtung Monochrom / Ton in Ton gehen. Einerseits sollte es schon etwas kühl und dezent werden, andereseits aber auch warm, weich und harmonisch. Die Natur hat für mich etwas kraftvolles, dennoch ist sie filigran und zerbrechlich. Ich mag Bilder die Ruhe viel ausstrahlen, aber natürlich sollen sie trotzdem auch irgendwie spannend sein. All das sollte irgendwie rein ins Bild, soweit meine Wunschliste, die ich nun erfüllen wollte.
Den Bildausschnitt (auf einer Seite Natur auf der anderen Seite im Hintergrund die Kräne vom Container Umschlag Dormagen) fand ich recht interessant. Der ans Rheinufer angespülte Baumstamm kam mir als weiteres Gestaltungselement ebenfalls sehr gelegen. Also habe ich mit verschiedenen Belichtungen und bewussten Unterbelichtungen experimentiert um besimmte Bereiche etwas ruhiger zu gestalten, wie zum Beispiel die Rheinkiesel und die Struktur des Baumstammes. Beides sollte noch angedeutet sein, aber nicht zu sehr von der Bildkomposition ablenken. Die Aufnahme habe ich dann nachträglich bearbeitet, was schließlich zu dem oben gezeigten Ergebnis führte. Mir persönlich gefällt es, obwohl es wirklich ganz anders ist, als das was ich sonst so fotografiere. Ich werde sicher noch einige weitere Experimente in diese Richtung wagen - zumal das Wetter und die Lichtverhältnisse für Bilder dieser Art nur eine untergordnete Rolle spielen, was in unseren Breiten naürlich ganz praktisch ist.
Wie sieht es bei euch aus? Seid ihr auch schon mal auf solchen "Umwegen" bzw. durch ungünstige Umstände auf ganz neue Ideen gekommen? Oder bleibt ihr lieber zu Hause, wenn das Wetter ungünstige Bedingungen zum fotografieren bietet? Oder habt ihr so gute Kameras, dass es für euch im Prinzip gar keine ungünstigen Bedingungen gibt?